Seit 2017 verfügt die Flughafenfeuerwehr Schiphol über die Black Box. Das ist eine von FireWare entwickelte modulare Übungsumgebung, die blitzschnell aufgebaut und angepasst werden kann. Zwei Jahre nach der Ingebrauchnahme ist es Zeit für den nächsten Schritt: ein vollständig automatisiertes Ansteuerungssystem für die Szenarien und Effekte!
Maximale Flexibilität – minimale Objektsättigung
Bei der Entwicklung der Black Box wollten wir eine maximale Flexibilität erreichen. Ein Flughafen ist eine komplexe Umgebung. Es ist denn auch unmöglich, alle benötigten Übungsumgebungen permanent aufzubauen. Darum wurde eine Übungszone geschaffen, in der alle benötigten Übungsumgebungen aufgebaut werden können. Dieses modulare System aus Würfeln, Wänden, Türen und anderen Ausstattungselementen kann im Handumdrehen aufgebaut und angepasst werden.
Durch den flexiblen Aufbau tritt keine Objektsättigung mehr auf. Diese Erscheinung liegt vor, wenn Lehrgangsteilnehmer, die das Übungszentrum regelmäßig besuchen, bereits vorher genau wissen, was sie erwartet. Denken Sie dabei an die Position der Türen, wo der Brandherd zu finden ist und wo die sogenannten Fallstricke sind.
Dynamisches Inszenieren
Neben den baulichen Elementen sind natürlich auch die Vorfälle selbst wichtig. Was brennt? Warum brennt es und welches sind die eskalierenden und welches die deeskalierenden Szenarien? Mit einer guten Einrichtung dieser Szenarien entstehen für den Lehrgangsteilnehmer Dilemmata, die er lösen muss. Die Lehrkraft muss gut auf die Entscheidungen des Lehrgangsteilnehmers reagieren können. Eine einfache, effiziente Bedienung ist denn auch von entscheidender Bedeutung! Hierdurch entsteht eine dynamische Lernumgebung, in der das für den Lehrgangsteilnehmer erwünschte maximale Lernergebnis erreicht werden kann.
Incident Server und Incident Clients für die Steuerung aller Zwischenfälle
Um alle Effekte zentral anzusteuern, hat man sich für den Einsatz eines Incident Server in Kombination mit fünf Incident Clients entschieden. Auf diese Weise kann die Lehrkraft drahtlos mithilfe eines Tablets alle Parameter aller Szenarien bedienen. So gibt es zahllose Soundeffekte, Flammeneffekte und Rauchmaschinen, die nach Bedarf eingesetzt werden können. Auch können Szenarien oder Etappen in Szenarien gespeichert werden. Programmieren Sie ein komplettes Szenario und rufen Sie es dann mit einem einzigen Knopfdruck ab. Denken Sie dabei an einen Brand in einem Schaltschrank oder in einer Bratpfanne. Aber auch Vorfälle auf einer Rolltreppe, mit einer Versiegelungsmaschine, in einer Kühlung oder in einem Gepäckkeller können im Handumdrehen simuliert werden. Es gibt sogar beheizbare Türen. Natürlich können auch Umgebungsgeräusche Teil des Szenarios sein.
Übungs-Gasmessgeräte, Defibrillatoren und Brandmeldezentrale (BMZ)
Zusätzlich zur Steuerung aller Übungsgerätschaften kann der Ausbilder auch die eingebauten Zusatzoptionen verwenden. Durch die Kopplung zusätzlicher Tablets besteht die Möglichkeit, dass ein zusätzlicher Ausbilder mit der Bedienung des Systems betraut wird. Darüber hinaus kann ein zusätzliches Tablet die Funktion eines Gasmessgeräts, eines Defibrillators oder einer Brandmelderzentrale übernehmen. Das kann man sich also unter extrem flexibel vorstellen! Natürlich gibt es auch manuelle Anzeigen und Sekundärindikatoren im System.
Evidenzbasiertes Lernen durch Videoauswertung
Alle Incident Server und Incident Clients sind standardmäßig mit einer Webcam ausgerüstet. Hierdurch kann die Lehrkraft live zusehen, was gerade passiert. Das ist sehr praktisch, um die Effekte im richtigen Augenblick zu aktivieren und zu deaktivieren! Bei der Feuerwehr Schiphol ist man sogar noch einen Schritt weitergegangen. Durch die Integration eines hypermodernen Kamerasystems werden die Übungen auch aufgezeichnet. Diese Bilder können dann sowohl auf dem Tablet als auch später im Klassenraum nachbetrachtet werden. Ideal für eine gute Auswertung oder eine Nachbesprechung!
