Am Mittwoch, dem 01. April 2020 fand der Testlauf des ersten digitalen Übungsabends bei FireWare statt. Diese Initiative wurde vom eigens dafür eingerichteten Studio in Wieringerwerf aus gestartet. Ein Übungsabend für die Sicherheitsregio Nordholland Nord, über Gasmessgeräte. In diesem Artikel teilen wir mit Ihnen die ersten Erkenntnisse.
Der Zweck dieser ersten Sitzung bestand hauptsächlich darin, Informationen auszutauschen. Viele Hilfskräfte haben zurzeit Probleme mit ihrer beruflichen Kompetenz. Diese Initiative kann vielleicht anderen Organisationen bei ihren Entscheidungen und Überlegungen helfen. Und vielleicht gibt es auch Tipps und Ideen für uns! Es geht immer noch zu weit, wirklich alle unsere Erkenntnisse und Überlegungen in diesem Artikel zu teilen. In dieser ersten Ausgabe finden Sie hauptsächlich die Erkenntnisse aus der Sicht der verschiedenen Rollen.
Die Prämissen dieses Testlaufs:
„Wenn man nicht bereit ist, sich zu irren, wird man nie etwas Originelles finden“. Dieses Zitat von Sir Ken Robinson hängt in einem der FireWare-Büros. Und wie wahr diese Aussage doch heute ist! Wir sind diesen Übungsabend mit der Idee angegangen, zu sehen, was passiert. Wir nehmen die Unvollkommenheit an und geben uns damit selbst den Raum zum Lernen. Und das ist cool!
Was haben wir gemacht:
- Mit einer Pilotgruppe von 18 Teilnehmern haben wir einen Übungsabend gestartet.
- Ausgangspunkt war das Erreichen der maximalen Interaktivität.
- Als Grundlage wurde eine vorhandene Lektion über das Multi-Gasmessgerät verwendet, mit einer vorhandenen PowerPoint-Präsentation.
- Der Dozent hielt den Unterricht so weit wie möglich genau so, wie er es auch während eines normalen Übungsabends getan hätte.
- Es war ein Techniker anwesend, um die Kameras zu schalten sowie das Licht und den Ton zu regeln.
- Ein Moderator war anwesend, um die Software zu bedienen, in diesem Fall Zoom.
- Der Wissenstransfer war eines der Ziele des Abends. Ausgangspunkt war vor allem, Erfahrungen in dieser Art des Unterrichts zu sammeln und daraus zu lernen.
- Mit dem Input aus dieser Sitzung werden wir Anpassungen vornehmen. Nächsten Montag werden wir dann eine verbesserte Version in einem größeren Rahmen anbieten.
- Wir teilen unsere Erfahrungen mit einem breiteren Publikum, um anderen Hilfskräfte auf diesem Weg zu helfen. Wir haben die Weisheit nicht gepachtet.
Die Rolle des Ausbilders
Für den Ausbilder ist der Übergang vom Unterricht vor einer versammelten Klasse zum Unterricht vor einer Kamera sehr groß. Die Interaktion ist anders. Das „Gefühl“ fehlt. Bei diesem Übungsabend wurden eine vorhandenen PowerPoint-Präsentation und eine vorhandene Lektion eingesetzt, um zu untersuchen, wie weit wir uns diesem „Klassenzimmergefühl“ nähern können.
Das erste, was auffällt, ist, dass die Atmosphäre hinsichtlich des Geräusches eine andere ist. Sie hören die Teilnehmer nicht; nur wenn sie wirklich etwas zu sagen oder zu fragen haben. Alle individuellen Kommentare, kleine Witze sind weg. Es ist sehr „clean“. Das macht es dem Ausbilder auch schwer, selbst einen Scherz zu machen. Aufgrund der mangelnden Interaktion kann dies zu einem unangenehmen Gefühl führen. Daran kann man sich jedoch gewöhnen.
Dazu kommt automatisch die Tatsache, dass der Ausbilder automatisch lange spricht, wenn es keine Reaktion gibt. Dies gilt besonders in Kombination mit einer PowerPoint-Präsentation, die für den Unterricht im Klassenverband erstellt worden ist. Die Unterrichtsvorbereitung muss denn doch etwas anders sein. Das bedeutet, dass man mehr über diejenigen Details nachdenkt, die sichtbar werden sollen, und etwas mehr Abwechslung zwischen den Themen einzubauen. Praktisch tätig zu sein, verstärkt den Unterricht enorm und hält ihn auch interessanter. Dabei spielt auch der Moderator eine wichtige Rolle, indem er den Schülern zeitnah und gut getimte Fragen stellt. Die Schüler nutzen dazu den Chat und können das Mikrofon öffnen.
Was am Anfang enttäuschend war, aber im Verlauf des Trainings immer besser lief, ist der Umgang mit den Kameras. Es ist keine Katastrophe, wenn man nicht jedes Mal in die Kamera schaut. Gelegentlich ist in völlig Ordnung. Während einer Unterrichtsstunde schaut man nicht ständig jedem in die Augen. Aber damit kann man spielen. Ein Blick in die Kamera zum richtigen Zeitpunkt kann dazu beitragen, die Botschaft intensiver zu vermitteln. Dies erfordert jedoch Übung. Und diese Zeit ist da.
Zusammenfassend gilt, dass das Unterrichten vor der Kamera nicht das gleiche ist wie Unterrichten vor einer Klasse. Das Unterrichten vor der Kamera auf konventionelle Weise ist sicherlich nicht schlecht und als Ausgangspunkt mehr als ausreichend. Wenn Sie sich als Ausbilder jedoch der Unterschiede bewusst sind und Ihre Lektion entsprechend anpassen, können Sie viel coolere Lektionen geben. In den kommenden Monaten wird es auch genügend Zeit geben, daran zu arbeiten. Und unterschätzen Sie die Proben nicht.
Die Rolle des Lehrgangsteilnehmers
Auch für den Teilnehmer hat sich viel geändert. Anstatt während eines Übungsabends zusammen gemütlich auf dem Posten zu sein, sind jetzt alle zu Hause. Hinter einer Webcam. Die Kinder sind auch zu Hause. Der eine mit einem Headset, der andere mit Kopfhörern.
Was in dieser Sitzung auffiel, war die enorme Disziplin bei den Teilnehmern. Die Mikrofone waren ordentlich stummgeschaltet und der Chat wurde gut genutzt, um Fragen zu stellen. Das war durchaus positiv. Auch hier war die unterstützende Rolle eines Moderators wichtig. Die Studierenden bestimmen weitgehend den Verlauf einer interaktiven Sitzung oder eines Übungsabends. Auch der Teilnehmer muss auf eine andere Weise Fragen stellen, Kommentare abgeben und Wissen teilen. Es ist sehr wichtig, dies festzuhalten.
Die Rolle des Moderators
Der Moderator ist derjenige, der die Besprechungssoftware bedient und dafür sorgt, dass der Übungsabend „technisch“ reibungslos verläuft. In dieser Konfiguration wurde beschlossen, mit einem separaten Moderator zu arbeiten.
Er oder sie verfolgt, was passiert. Hat zum Beispiel jeder Teilnehmer sein / ihr Mikrofon an? Der Moderator überwacht, ob Fragen per Chat eingehen, und leitet sie dann an den Ausbilder weiter. Einfache technische Probleme und Fragen zur verwendeten Software konnten auch mittels (privatem) Chat gelöst werden, ohne dabei den Unterricht zu stören.
Für den Ausbilder ist es sehr schwierig, die Fragen, die per Chat eingehen, im Auge zu behalten. Der Moderator spielt dabei eine wichtige Rolle und kann den Ausbilder wirklich unterstützen. Die Lehren, die der Moderator aus dieser Sitzung gezogen hat, sind eine bessere Kontrolle über den Videostream und das Ausschalten der eigenen Webcam. Außerdem muss der Moderator seinen angezeigten Bildschirmnamen von seinem eigenen Namen in „Moderator“ ändern.
Die Rolle des Technikers
In dieser Konfiguration haben wir uns für eine Aufnahme mit mehreren Kameras entschieden. Ein sehr großer Teil unserer Kommunikation ist nonverbal. Mit einer Aufnahme mit mehreren Kameras kann man mehr und gezieltere nonverbale Kommunikation des Lehrers visualisieren. Es gibt auch die Möglichkeit, zur richtigen Zeit die richtige Betonung zu setzen. Wann blendet man die PowerPoint-Präsentation ein, wann das Gasmessgerät selbst und wann den Ausbilder? Und überhaupt: welchen Teil des Ausbilders? Und wann muss kombiniert werden?
Wir haben gelernt, dass dies ohne jede Probe schwierig ist. In dem Moment, in dem zwischen den verschiedenen Kamerapositionen gut umgeschaltet wird, funktioniert es sehr gut. Das Umblenden zur falschen Zeit ergibt ein unruhiges Bild und führt zu unbeabsichtigter Ablenkung. Dies muss mehr beachtet werden. Das Einspielen von kleinen Videoclips, die zuvor aufgenommen wurden, kann für mehr Sicherheit sorgen. Wir werden uns in diesem Bereich definitiv weiterentwickeln und dem Proben mehr Aufmerksamkeit schenken.
Was wirklich gut lief, war der große Bildschirm für den Ausbilder, auf dem er die Videostreams aller Teilnehmer sehen konnte. Dies hat ihn unterstützt und doch ein wenig das Gefühl vermittelt, vor der Klasse zu stehen. Die Verwendung eines separaten Lautsprechers, mit dem der Ton von den Teilnehmern ins Studio zurückkam, hat sehr gut funktioniert.
Der folgende Schritt
Die Aufnahmen vom letzten Mittwoch wurden nochmals aus der Perspektive der verschiedenen Rollen angesehen. Das Wissen wurde vom Ausbilder ordnungsgemäß an die Teilnehmer übermittelt. Und das ist cool. Besonders angesichts der Einschränkungen, die es derzeit gibt.
Aber die vielleicht größte Überraschung ist immer noch das Lernergebnis aller anderen Beteiligten: des Ausbilders, des Moderators und des Technikers. Indem man die Bilder kritisch betrachtet und ein Gespräch miteinander eröffnet, werden sowohl die Lektionen als auch die Art der Übertragung erneut (und buchstäblich) bei Licht betrachtet. Dies gibt Raum für Reflexion. Wir sind davon überzeugt, dass wir diese Lektionen in die „normale“ Welt bringen werden, wenn alles wieder normal ist.