Wie funktioniert das eigentlich, eine realistische Schulungsumgebung zu erstellen? Was braucht man dafür?
FireWare hat ein erprobtes Konzept hierfür. Möchten Sie mehr über unsere Philosophie erfahren, etwas realistisch in Szene zu setzen? Und wie Sie es Ihren Kursteilnehmern ermöglichen, immer besser zu werden?
Sinne
Kontrolle der Sinne
Lernen, Unterricht und Übungsziele
Szenario
Dekor
Die realistische Inszenierung bei FireWare ruht auf 5 Pfeilern:
Wir gehen davon aus, dass Menschen mit ihren Sinnen wahrnehmen. Als Basis gehen wir von den fünf Sinnen aus, wie Aristoteles sie definiert hat. Wir können:
- sehen
- hören
- riechen
- schmecken
- fühlen
Im Laufe der Zeit gab es neue Erkenntnisse über die Sinneswahrnehmung, 'die 5 des Aristoteles' scheinen nicht ganz ausreichend zu sein. Abhängig von der verwendeten Definition von Sinn gibt es Wissenschaftler, die behaupten, dass der Mensch 5, 7, 9, 11 oder sogar 33 Sinne hat. Es ist also gut möglich, dem eine separate Untersuchung zu widmen.
Für eine realistische Schulungsumgebung haben wir bei FireWare eine Auswahl der 'nutzbaren' Sinne gemacht, um die 5 des Aristoteles zu ergänzen:
- Wir haben ein Gleichgewichtsgefühl (Gleichgewichtssinn)
- Wir können warm und kalt unterscheiden (Thermorezeption)
- Wir sind uns unseres Körpers bewusst (Nozizeption)
- Wir können Schmerz fühlen (Propriozeption)
Weshalb sind diese Sinne so wichtig? Wir gehen nämlich von folgender Regel aus:
'Bei einer realistischen Schulung wird jeder Sinn so realistisch wie möglich gereizt'
Bei einem Brandszenario beispielsweise sorgen wir dafür, dass es so echt wie möglich aussieht, so echt wie möglich klingt, so echt wie möglich riecht und sich so echt wie möglich anfühlt.
Eine kleine Randbemerkung hierzu:
Nicht jede Sinneswahrnehmung ist für jede Art von Schulung oder Simulation gleich wichtig. Für Simulationen in der Schiff- oder Luftfahrt hat Gleichgewicht einen anderen Stellenwert als für Simulationen eines Naturbrands. Simulationen mit Atemluft weisen dem Geruchssinn einen anderen Stellenwert zu als Simulationen ohne Atemluft. Das Maß, zu dem jeder Sinn angesprochen wird, hängt von den Schulungszielen ab.
'Wenn bei einer realistischen Inszenierung jeder Sinn so realistisch wie möglich gereizt wird, worin unterscheidet sie sich dann zur Realität?' Schließlich ist nichts so echt, als eine Person in einer Wohnung einzuschließen, diese Wohnung in Brand zu stecken und hier daraufhin einen Einsatz zu üben... Und trotzdem versteht jeder, dass dies keine wünschenswerte Schulungssituation ist.
Laut unserer Philosophie hat das alles zu tun mit: Kontrolle
Bei einer Übung oder Simulation will man alle Sinne kontrolliert, parametrisiert und sicher reizen können. Dies bietet viele große Vorteile:
- Eine Übungssituation bleibt sicher
- Übungssituationen sind abwechslungsreich: Indem man mehrere Parameter beeinflussen kann, entstehen mehrere Übungsmöglichkeiten.
- Mehrere Schulungsniveaus sind möglich: Der Kursteilnehmer hat den Raum, zu wachsen.
- Es besteht die Möglichkeit, pro Sinn oder Sinngruppe zu üben
- Übungen können wiederholt werden, damit jeder Kursteilnehmer dieselbe Wahrnehmung hat.
- Dynamische Inszenierung wird möglich. Zeit und Tempo sind unter Kontrolle.
Die Reizung der Sinne erfolgt unter anderem durch den Einsatz von Inszenierungsmitteln. Ein gutes Inszenierungsmittel sorgt für die Reizung mindestens eines Sinns.
Das Zusammenspiel der Inszenierungsmittel und gute Bedienungsmöglichkeiten für diese Inszenierungsmittel sorgen schlussendlich dafür, dass so viele Sinne wie möglich kontrolliert angesprochen werden.
Bevor eine Inszenierung, ein Trainingszentrum oder Simulator entworfen werden kann, ist es wichtig, die Lern-, Unterrichts- und Übungsziele klar zu formulieren. Ohne diese Informationen ist es unmöglich, eine gute Übungssituation zu realisieren.
Und dennoch sehen wir in der Praxis, dass dieses Thema nicht die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient. Es ist nämlich viel mehr als eine Excel-Liste mit Qualifikationszielen, die abgehakt werden muss. Qualifikationsziele sind wichtig. Aber in einer guten Simulation ist immer Platz für die Entwicklung von:
- Dem Wissensstand des Kursteilnehmers (Wissen, was zu tun ist)
- Den Fertigkeiten des Kursteilnehmers (Wissen, wie es tun ist)
- Der Einstellung des Kursteilnehmers (Wissen, weshalb)
Um diese Entwicklung zu ermöglichen, ist es wichtig, natürlich abhängig vom gewählten didaktischen Modell, Einfluss auf das Szenario zu haben. Beispielsweise durch das Schaffen von:
- Dilemmas
- Mangel oder Überfluss
- Unerwarteten Wendungen
- Zeitdruck
- Psychologischem Druck
- Sozialem Druck
Wie, zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Voraussetzungen diese Parameter beeinflusst werden, ist wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung. Um neben der Entwicklung von Fertigkeiten auch die Entwicklung von Wissen und der Einstellung zu fördern, ist kennzeichnend für die Arbeitsweise von FireWare. 'Eine Inszenierung dient immer zur Unterstützung der gestellten Übungs- und Lernziele!' Natürlich ist eine gute Bewertungsmethode, mit oder ohne Hilfsmittel, ein wichtiger Bestandteil der Simulation.
Die Durchführung einer Übung hat viele Gemeinsamkeiten mit einer Theatervorstellung. Man kann die besten Schauspieler der Welt haben, die schönsten Scheinwerfer, Lautsprecher, Special Effects, Kostüme und Dekore... Aber wenn die Story nicht stimmt, wird es ganz schwer, eine gute, spektakuläre Show zu inszenieren.
Wenn es sich aber um ein gutes Szenario handelt, gute Schauspieler und die besten theatertechnischen Vorrichtungen: Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es ein enormer Erfolg wird und dass man von überall auf der Welt kommt, um die Vorstellung (oder Übung) zu sehen!
In vielen Fällen greift man auf ein Dekor zurück, das so realistisch wie möglich ist. Sowohl das Äußere als auch die Innenausstattung werden so gestaltet, dass sie nahe an der Realität sind. Diese Erkennbarkeit von Räumen, Gebäuden und Objekten trägt positiv zum Schulungserleben bei. Natürlich ist es dabei wichtig, dass man auf die Nutzung der Räume achtet. Glasvasen in einem Raum, in dem Szenarien zu häuslicher Gewalt geübt werden, sind nicht praktisch.
Die Trainingsobjekte (und die Synergie zwischen den verschiedenen Trainingsobjekten) müssen sich den Trainingszielen und dem Szenario unterordnen! Durch den Einsatz mobiler Inszenierungsmittel ist es gut möglich, an einem echten Ort anstelle eines Trainingszentrums zu üben. Dies ergibt eine unerschöpfliche Quelle von Übungsobjekten. So kann in einer echten Fabrik in der Stadt geübt werden.
Sehen Sie sich einmal das Inspirationsportfolio an, was alles möglich ist... Zusammengefasst sorgt ein gutes Dekor für:
- Unterstützung der Unterrichts- und Lernziele
- Unterstützung des Szenarios
- Möglichkeiten für realistische, kontrollierte Reizungen aller Sinne
- Ein gutes Trainingserleben
Aus dieser Zusammenfassung zeigt sich, dass ein Dekor nicht immer ein realistisches Aussehen braucht, um eine realistische Trainingsumgebung zu kreieren. Dies gibt Raum für Spielformen, Multimediashows, Kompetenztrainer und viele andere Konzepte, bei denen Sinne noch immer kontrolliert gereizt werden können. Dies auf Basis eines guten Szenarios in Verhältnis zu den Übungszielen, in einem passenden Dekor. Auch diese Methodik findet sich in einem Theater.
Die Verwendung von Abstraktion sorgt für schöne, anspruchsvolle Dekors. In denen eine wunderbare, schöne Geschichte erzählt werden kann. Diese Methode wird oft in Vergnügungsparks angewendet. Schließlich sind Menschen wirklich bereit, eine lange Anfahrt für das Erlebnis in Kauf zu nehmen und sprechen noch Jahre später darüber!